Aus den Anfängen des Regiments als Deutsch-russische Legion:


Der von Napoleon vertriebene Graf (später Großherzog) Peter von Oldenburg floh ins russische Exil, als sein Herzogtum von Napoleon widerrechtlich besetzt wurde. Von ihm angeregt und vom Zaren errichtet, entstand schließlich aus deutschen Exilanten und übergelaufenen Kriegsgefangenen die Deutsch-russische Legion. Ein Truppenteil, der den Freiheitskampf gegen die französische Besatzung in Europa unterstützen sollte. Die Legion stand in russischen Diensten, wurde aber vom verbündeten England bezahlt und ausgerüstet.

In der Legion dienten als Oberbefehlshaber General-Leutnant Graf von Wallmoden-Gimborn,als Brigadier Oberst von Arentsschildt und Generalmajor von Dörnberg sowie als Chef des Generalquartiermeisterstabes Oberstleutnant von Clausewitz.

Das 1. und 2. Bataillon der Legion wurden 1812 in Reval errichtet, wobei das 1. Bataillon fast ausschließlich aus Preußen und einigen Holländern bestand. Das 2. Bataillon wurde aus Preußen, Bayern und Holländern gebildet. Das 7. Bataillon der Legion wurde erst im Juli und Oktober 1813 aus Deserteuren gebildet und nahm aber auch einige Coburger, Sachsen und Westfalen auf. Nach der Umbenennung in Deutsche Legion am 2.Juni 1814, wurde die Legion schließlich am 26. Februar 1815 in preußische Dienste übernommen.

Das königlich preußische Infanterieregiment Nr.30 wie es fortan hieß, wurde aus dem 1. und 2. Bataillon sowie das zugehörige Füsilierbataillon aus dem 7. Bataillon der Legion gebildet.

Chef des 1. Bataillons Deutsch-russische Legion war Major Ferdinad von Natzmer, Schwiegersohn des Generals von Arentschild, der als Oberst die Legion leitete. Als 33 jähriger übernahm v.Natzmer diesen Posten im August 1812 in Reval als Capitain, nachdem er vorher 21 Jahre in preußischen, braunschweigischen und hessischen Diensten gestanden hatte. Im September war das Bataillon vollzählig. Es bestand fast nur aus Preußen und "war von allen das am Gleichmäßigsten zusammengesetzte und am Festesten gefügte". Im August 1813 übernahm er als Kommandeur die 1. Infanterie Brigade, die durch die Bataillone unseres späteren Regiments gebildet wurde. Man kann ihn also mit Recht als den ersten Regimentskommandeur bezeichnen.