Oberbekleidung

  
 

Waffenrock für Mannschaften des IR30

Der typisch dunkelblaue Rock wurde in der Grundform bereits mit A.K.O vom 23.10.1842 eingeführt und durch detaillierte Bekleidungsvorschriften standardisiert. Für das IR 30 war es Vorschrift einen abgerundeten roten Kragen von 4 cm Höhe und brandenburgische Ärmelaufschläge am Rock anzubringen. Wie man auf den rechten Bild erkennen kann war, im Gegenteil zu den Offiziers - oder vielen Eigentumsstücken der Rückenteil nicht durch eine Mittelnaht geteilt und die Ärmelaufschläge waren durch einen Knopf öffenbar. Ab 1895 war der Rockschoß geschlitzt. Verschlossen wurde der Rock durch 8 2,8 cm große Knöpfe.

Die Schulterklappen sind in diesem Fall von hellblauer Farbe und mit der roten Nummer des Regimentes in 4 cm Größe bestickt. Verschlossen werden die Klappen durch Knöpfe mit erhabener Kompagnienummer.

Innen war der Rock im oberen Teil mit weißem, im unteren Teil mit dunkelblauem Tuch gefüttert, in das 2 Schoßtaschen hinten und 1 Verbandstasche vorne eingearbeitet waren.

 

 

 

Drillichjacke / Drillichrock

Die Drillichjacke wurde schon 1842 eingeführt. Es handelt sich dabei um eine einfach geschnittene Jacke aus Drillichstoff ohne Futter. Geschlossen wurde die Jacke mit 6 verzinkten Knöpfen und einem Haken am Stehkragen. Die Drilliche der Gefreiten besaßen zusätzlich eine schwarze Kordel am Kragen als Rangabzeichen.

Der Drillichrock für Unteroffiziere war im Prinzip vom Schnitt identisch mit dem Waffenrock. Lediglich die Patten und die geschweiften Rockschöße fehlen. Als Rangabzeichen wurde eine schwarzweisse Borte von 7mm Breite am Kragen getragen. Diese Borte wurde bei Feldwebeln zusätzlich 8 cm über dem Ärmelende angenäht. Die Knöpfe des Uffz. - Drillichs waren aus Tombak oder Nickel und wurden im Gegensatz zu den Mannschaftsdrillichen nicht aufgenäht sondern durchgesteckt und mit einem Sprengring gesichert.

 

 

Litewka für Mannschaften

Diese, einem einfachen Arbeitskittel der Gründerzeit nachempfunden, wurde ab 1893 an die Infanterie als zusätzlichers Bekleidungsstück ausgehändigt. Die Litewka bestand aus blauem Molton und hatte im Gegensatz zum Drillich einen Klappkragen. verschlossen wurde sie durch eine verdeckte Knopfleiste. Die Ärmel wurden mit enganliegenden Bündchen mit Hilfe eines schwarzen Hornknopfes von 1,3 cm verschlossen. Die Schulterklappen mussten bis 1900 bei der Infanterie blau sein und wurden mit schwarzen Hornknöpfen befestigt. Ein weiteres Merkmal dieses Modelles des Litewka ist die Doppelung der Schulterpartien um den Druck der Tornisterriemen zu mildern.

Innen sind diverse Verstärkungen aus Leinenband oder Drillich, ein Zugband in der Taille zum Verstellen der Weite und 2 große Taschen und eine kleine Verbandstasche angebracht.